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Pflegeheim Kritzendorf
Pflegeheim Kritzendorf
Alten- und Pflegeheim der Barmherzigen Brüder Kritzendorf, in Zusammenarbeit mit Architekt Christoph Lechner & Partner; Planung 2015-16, Fertigstellung 2017; Fläche ca. 25.000m²
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Gestaltungskonzept

Das primäre Ziel des Gartenkonzepts des Alten-und Pflegeheims Kritzendorf liegt darin, den BewohnerInnen abwechslungsreiche Begegnungs- und Interaktionsmöglichkeiten mit Garten, Landschaft und Natur zu bieten. Auf dem kompakten Lebensraum eines Grundstücks von rund 3 Hektar sollen verschiedene Räume zugänglich gemacht werden, die mittels unterschiedlicher Atmosphären, Themen und Gestaltung andere Erfahrungen ermöglichen, die Zeit und Jahreszeit spürbar machen, Aktivität fördern und über Erinnerungen an den jeweils eigenen Lebenslauf Bezugsmöglichkeiten, Vertrautheit und Wohlbefinden bieten.

Dabei ist sowohl die Bewegung der BewohnerInnen nach draußen als auch die Verschiebung der Landschaft nach innen wichtig, um auf unterschiedliche Mobilitätsmöglichkeiten eingehen zu können. Dieses Ineinanderverschieben von Innen und Außen findet sowohl großräumlich in der Öffnung des Hofs und der Schaffung von Aussichtsterrassen als auch kleinteilig in der Konzeption von beweglichen Gartenmodulen statt, die sogar im Innenraum gartentherapeutische oder auch privatvergnügliche Aktivitäten ermöglichen.

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Innenhof
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Landschaftsterrasse

Der wichtigste Außenraum des neuen Pflegeheims ist der Hof, der an der Idee des Dorfplatzes angelehnt ist: Eine befestigte Freifläche bietet gleichermaßen Raum für den Alltag (Gehen, Sitzen, Therapie) wie für größere Versammlungen und Veranstaltungen. In ihr liegt ein länglicher Brunnen, auf dem man Sitzen und ins Wasser greifen kann; umgeben ist der Platz von mehreren Grünflächen, die unterschiedliche Vegetationstypen beinhalten und vom Waldausschnitt bis zum Bauerngarten unterschiedliche Motive in den Raum bringen.

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Dorfbrunnen

Ebenerdig und barrierefrei kann man vom Hof auf die Landschaftsterrasse gehen, von wo aus der Blick in die weite Landschaft des Donautals (Auwald) schweifen kann. Über eine Rampen- und Treppenanlage ist die erhöhte Plattform über der Küche erreichbar. Der Landschaftssteg führt weiter über die Landschaft, ermöglicht barrierefreien Zugang bis in die Baumkronen und könnte den Einen oder die Andere an adriatische Sommerurlaube der Vergangenheit erinnern.

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Innenhof

Westseitig des Gebäudes schließt mit dem Obstgarten ein Gartenraum an, der ebenerdig vom Erdgeschoß erreichbar ist und zu gärtnerischen und motorischen Aktivitäten einlädt: ein Rundweg mit weichem Sportbelag (Gummigranulat, gegossen), mehrere Platzinseln zum Sitzen und Aussicht genießen oder auch Turnen, unterfahrbare Hochbeete für die Gartengruppen etc.

Die gärtnerische Gestaltung ist eine mit Mikro- und Makroaspekten: großräumig ist der Garten in ein landschaftliches Setting eines Obsthains gelegt, der durch Rasenterrassen gefasst und den Blick ins Donautal freigibt. Duftstauden, Beerensträucher und Obstbäume bieten gleichzeitig kleinräumige sinnliche Erfahrungen vom Riechen, Pflücken und Graben, Hören bis Schmecken.

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Terrassen-Café

Das Terrassen-Café liegt unmittelbar am Entrée des Pflegeheims und bietet BewohnerInnen die Möglichkeit, sich mit ihren Angehörigen und Freunden zu Kaffee und Kuchen zusammenzusetzen. Die Höhendifferenz zur Zufahrtsstraße ist in Kurven abgetreppt, sodass eine konturenreiche Terrassierung des Hangs entsteht, die mit dem wechselnden Sonnenstand eine attraktive Einfassung für den Gastgarten bietet. Als Bepflanzung wird eine üppig blühende Komposition von Rosen, Stauden und einzelnen Bäumen vorgeschlagen, durch welche die Zufahrt ausgeblendet wird. Die Abgrenzung zur Zufahrt und zum Eingang des Heims erfolgt durch einen einfachen Holzlattenzaun, der dem Rosengarten ein rustikale Note verleiht.

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Kräutergarten

Der Kräutergarten verbindet den Eingang und Agapenhof auf Höhe des EGs mit dem Festplatz und dem Hanggarten auf Höhe des UGs.

Zwischen altem Barockgebäude und Kapelle, wo sich auch im Bestand eine Rampe befindet, entsteht ein Gartenraum mit starker Identität, sodass der lange Weg auf der Rampe zu einer eigenen Erfahrung wird. Die Rampe führt entlang unterschiedlich hoher Stützmauern vorbei an Duftstauden, Kräuter und vereinzelten Gehölzen, die stehend und sitzend berührt, betrachtet und gerochen werden können.

Auf dem bestehenden Trafogebäude wird eine begehbare Terrassenfläche vorgesehen, die wie eine Loge über dem Festplatz liegt.