Das Kirchdorfer Zementwerk stellt sich heute als „technisches Gebirge“ im Kremstal dar. Dem wirtschaftlichen Erfolg stand eine längere Phase der Umweltbelastung gegenüber („…ist groß und raucht wie die Hölle“).
Aktuell gibt es Bemühungen, diese Beeinträchtigungen zu minimieren. In der gegenwärtigen Öffentlichkeitsarbeit werden Pionierleistungen in Sachen Umweltschutz – DeCONOx – sowie verbesserte Kontakte zur Bevölkerung von Kirchdorf offensiv dargestellt. Die Textebene sollte nun um die Kraft markanter Bilder erweitert werden! Den Kern jeder künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Zementwerk sehen wir daher jenseits rein ästhetischer Eingriffe im Sichtbarmachen der erheblichen Umweltschutzinvestitionen.
Grundlagen für die künstlerische Intervention sind das 125-jährige Jubiläum – August 2013 – und der Bau der DeCONOx-Anlage, die eine neue Dimension der Rauchgasreinigung darstellt.
Als Ziele dieser Arbeit begreifen wir eine neue Abstimmung der Position des Zementwerks sowohl zur Umwelt als auch zur Öffentlichkeit. Die Investition in die Umweltverträglichkeit der Zementproduktion soll in besonderer Weise zeichenhaft nach außen kommuniziert werden. Ein zweiter wichtiger Aspekt unserer Arbeit gilt der Sicht auf das Innere der Produktionsanlage.
Abwärme diverser Anlagen, exponierte, ungenutzte architektonische Elemente und Südlagen sollen demonstrativ für gärtnerische Setzungen genutzt werden. Weithin sichtbare Bäume sollen die Sauberkeit der Produktionsstätte spektakulär nach außen zeigen und technische Werksführungen um die Erfahrungen eines botanischen Gartens bereichern. Der ausgebaute Obstgarten und besonders sensible mediterrane Pflanzen könnten dem Zementwerk eine völlig neue Erlebnisebene geben.